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Januar 2017

Silvester ist ganz ruhig verlaufen. Das hatten wir schon bei Choco gemerkt: Wie immer orientieren sich die jungen Pferde an den alten. Schimmi hat nun 25 Silvester miterlebt, Penthi und Levana 19.

 

Frost und Schnee, vereiste Wege zwingen uns in die Halle. Das Gebäude ist Lafayette nicht mehr so unheimlich. Wenn auch die Tür immer einen Blick wert sein muss. Auch allein konzentriert sie  sich und gibt sich Mühe, das macht großen Spaß. Sogar der Rechtsgalopp "läuft". Woran lag es? Natürlich wie immer am Reiter. Lafayette startet mit dem 1. Galoppsprung kräftig durch. Da habe ich doch zu sehr gezogen und immer die Quittung bekommen. Also alles auf 0 gestellt, still gesessen, Hand vor - und schon klappt es perfekt. Auf eine feine kleine Hilfe geht es gewaltig vorwärts.

 

Die Anlehnung wird - auch allein in der Halle - ohne die störenden Zähne besser.

Der Weg zur Halle verläuft auch meist friedlich. Gelegentlich gibt es aber irgendwas, das sie mächtig abfedern lässt, steigen und noch etwas rumhüpfen. Zum Glück nicht nah bei mir, sie achtet auf etwas Abstand. So schnell wie die Aufregung kam, ist sie dann auch wieder vorbei.

Dienstag, 10. Januar: Das hätte ich ja nicht gedacht: Ein Schneeausritt ist möglich. Spontan entschied ich mich heute früh um: Statt in die Halle zu laufen, die wir seit fast 2 Wochen zertrampeln, schneite es fleißig und bildete einen schönen Untergrund.

 

Penthi gesattelt, 4 x Easyboot Glove mit Spikes, Lafayette an die Hand und los. So schafften wir eine knapp 10 km-Runde in 1,5 h. Penthi war glücklich mit ihren rutschfesten Schuhen und stiefelte fleißig voran.

 

Jetzt zeigt sich das fleißige Training als Handpferd. Yette hat sich mustergültig benommen. Ein unkontrolliertes Umherhopsen kann bei dem Boden auch böse ausgehen. Wer Verantwortung für sich übernehmen kann, lebt besser. Die Pferde kennen jeden Meter der Strecke und wissen, wo sie hin treten. Yette wird heute wieder einiges von ihrer Mutter gelernt haben.

Penthis rutschfeste Hufschuhe. Lafayettes Renegades sind ohne Spikes, die hätten sie heute kräftig rutschen lassen. Da ist der Barhuf immer noch das Sicherste. Mit Reiter allerdings fühlt sich ein Pferd mit Arthrose sicherer, wenn beim Zutreten nichts gleitet.

 

Nach dem Ritt gibt es einen Imbiss. Penthi duldet Lafayette Nähe ohne Abwehrattacken. Sie hat sich erstaunlich gut mit ihrer Tochter arrangiert. - Beff wartet auf die leeren Eimer und untersucht sie nach Leinölresten (vergeblich. Die Pferde mögen es  genauso gern).

Dienstag, 17. Januar: Der Frost ist zurückgekehrt und wir in die Halle. Gegen Ende unserer Übungseinheit mit heute mal gutem Angaloppieren kommen zwei Pferde in die alte Halle zum Freilaufen. Ich nutze die Gelegenheit, Lafayette Verhalten in so einer Situation kennen zu lernen. Zügel weg und frei gelassen. Sie guckt natürlich sehr aufmerksam, rührt sich aber nicht von meiner Seite. Das Pony schnorchelt und startet Bockattacken, der Fuchs wälzt sich nur. Lafayette will nicht mal an die Bande, um Kontakt aufzunehmen. Ein paar Tritte geht sie in die Mitte der Halle, bleibt dann aber wieder stehen. Auf Zuruf kommt sie zu mir. Ich bin erstaunt, so was habe ich auch noch nicht erlebt.

Donnerstag, 19. Januar: Vielleicht ist die Lösung nicht ein weicheres Gebiss, sondern ein Fell im Genick. Schon beim Rüberlaufen merke ich, dass ihr das besser gefällt. An der Anlehnung müssen wir aber noch am meisten feilen. Bei anderen Lektionen ist es mal deutlich besser, mal nicht, also ganz normal für ein junges Pferd.

 

Samstag, 21. Januar: Immer noch Dauerfrost, aber herrlicher Sonnenschein. Es reicht, um bei einem Schrittausritt nicht fest zu frieren. Penthi wieder mit ihren Spikes-Hufschuhen und bei der Gelegenheit auch mal Lafayette an Hufschuhezu gewöhnen. Die Renegades vorn sind ja bekannt. Hinten passen die Easyboot Glove von Penthi. Auf den 2. Blick sitzen sie etwas locker. Na, wird schon reichen für ein bisschen Schritt. Lafayette läuft mit den Schuhen wie gewohnt.

 

7,7 km und 3 kurze Trabstrecken später sitzen alle 8 Hufschuhe immer noch gut an den 8 Hufen.

Beim Ausziehen zeigt sich, dass die Schuhe schön fest saßen, obwohl es am Rand gar nicht so aussah.

Oben rechts: Penthis Hinterfuß im Easyboot Glove, ein kleines V entsteht. So soll es sein.

Oben mitte: Lafayettes Hinterfuß, der obere Rand steht minimal ab.

Oben rechts: Mamas alter EB, schon abgelatscht, aber für einen Versuch gut genug - und hat ja gehalten!

 

Man muss immer ausprobieren. Ich bleibe dran.

Die Wildkamera hat vor dem Ausritt aufgezeichnet: Ich musste Peter noch helfen und ließ Lafayette mit denHufschuhen wieder ins Paddock, damit sie da vorn keinen Unfrieden stiftet und sie hätte im Weg gestanden. So sieht man sie mit Hufschuhen gleich zur Heukammer laufen. 4 Minuten später kommt sie auf meinen Ruf wieder zurück. Strick dran und los geht es. Und die 5 °C waren nur in der Sonne!

Dienstag, 24. Januar, Mittwoch, 25. Januar: Einmal allein in der Halle. Lafayette ist in heller Aufregung. Sie ist zwar gut händelbar, steht aber keine Sekunde still. Wir üben also angaloppieren, das klappt. Einen Tag später ist die Halle wieder mittelvoll und Lafayette in ihrem Element. Konzentration und Hilfenbefolgung klappt schon parallel mit Wahrnehmung der Außenwelt. Stillstehen geht wieder besser und taktreiner Trab auf dem Zirkel mit einigermaßen gleichmäßiger Anlehnung auch. Wie schön, mal ein Pferd zu reiten, das mit fremden und merkwürdigen Pferden gut klar kommt.

 

Dienstag, 31. Januar: Nach einem kleinen, kalten Schrittausritt am Donnerstag war Freitag Ruhetag und Samstag Reitstunde. Oje! Die Arbeitseinstellung stimmt, die Anlehnung noch lange nicht. Ein weiter Weg liegt noch vor uns. - Montag: Tauwetter, Boden aber noch hart. Dienstag dann endlich wieder ausreiten möglich! An der Brücke trifft Distanzneuling gestandenen Distanzhasen: Sindbads Weg führt mal wieder bei uns vorbei.  Pony und Pferd begrüßen sich sehr freundlich. Lafayette ist nie zickig, sondern immer freundlich und neugierig. Sindbad hat schon mehrfach seinen Namen auf dem PECH Pokal (Pony Endurance Cup Hessen).

 

Der Wald ist schon recht weich, aber entsetzlich matschig und einige Kreuzungen völlig vereist. Jeder einzelne Tritt rutscht ein wenig. Es muss sehr anstrengend für das kleine Pferd sein. Ich habe das erste Mal die Pulsuhr dran. Der Puls ist in Ordnung. Da zeigt sich wieder, dass sich diese Parameter viel schneller anpassen als Sehnen und Knochen. Der Ausritt (9 km Reitstrecke) war klasse. Auf jeden Fall gibt es ausreichend Erholung nach dieser Strapaze.

Oben: So sahen die Hufe nach dem Ausritt aus! - Pulsuhr:  Wir sind mit dem gleichen Puls am Graben angekommen wie wir losgeritten sind.

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