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April 2017

3. April: Nach schon wieder 2 Pausentagen endlich auf dem Platz. Stangentraben klappt sehr gut, wir kommen insgesamt langsam weiter. Zum Schluss schicke ich sie noch über die Holzbrücke. Auch das macht sie recht brav. Nächstes Mal probiere ich es mit Reiten.

Angrasen auf dem Rückweg für 15 Minuten gefällt gut! Das Winterfell juckt gewaltig, der Kratzbaum ist mehrfarbig plüschig und wird von allen stark frequentiert. Lafayette sieht zu niedlich aus, wenn sie sich kräftig die Kruppe schubbert.

 

Ein Jahr ist sie nun bei uns. Der Röhrbeinumfang betrug vor 12 Monaten 19 cm. Ich konnte Daumen und Zeigefinger durch die Sehnen auf ihrer Haut aneinanderlegen. Das geht nun nicht mehr, aber natürlich nicht, weil die Beine angelaufen sind, sondern weil die Strukturen gewachsen sind. 5 mm misst das Bein mehr an Umfang und die Sehnen sind stärker, so dass man nicht mehr "durchgreifen" kann. Ich tippe, dass es 2018 nochmal ein paar Millimeter mehr sind.

So sehen die Wachstumsfugen eines jungen Pferdes aus. Der Knochen kann einfach noch nicht "viel Reiter" und Lektionen aushalten. Erst mit 5 Jahren fängt er an, belastbar zu werden (und auch nur dann, wenn das junge Pferd artgerecht mit ausreichend Bewegung aufgewachsen ist bis dahin!), weil die Fugen geschlossen werden. Vorher kann unphysiologische Belastung zu irreparablen Schäden führen.

 

Und wie erreicht man, dass die Knochen stabil werden? Bewegung, Bewegung, Bewegung. Längst nicht nur unter dem Sattel, sondern hauptsächlich in der "Freizeit" durch Bewegungsanreize. Heu, Wasser, Salz und Knabberäste an verschiedenen Stationen, die dann im Wechsel mit Wälzstellen, Ruhe- und Aussichtsplätzen aufgesucht werden.  Oh, da fällt ja die Boxenhaltung völlig raus! In den langen Stehzeiten "sterben" die 4 zusätzlichen Herzen des Pferdes.

4. bis 9. April: Reiten auf dem Platz  macht so viel Spaß, dass wir es die ganze Woche machen. Bisher war Lafayette allein immer sehr angespannt und zu schnell = nicht losgelassen. Inzwischen geht es aber gut. Wir bauen auch immer verschiedene Trabstangen ein. Sie ist dabei sehr sorgfältig und aufmerksam.

 

Auch haben wir das 60er Viereck erobert. Insgesamt stimmt von Anfang an der Takt, die Losgelassenheit ergibt sich immer öfter, ist immer schneller da, genauso wie die Anlehnung. Auf dem Rückweg geht es grasen, so macht die ganze Trainingseinheit Freude.

 

 

Samstag, Sonntag sind arbeitsfreie Tage, aber Sonntag heißt es Stillstehen: die Lehrschmiede LTZ kommt. Da wird alles ganz genau beurteilt, dokumentiert und bearbeitet. Das geht über Lafayettes Geduld. Sie bekommt zwischen der linken und der rechten Seite eine Pause.

 

Unten rechts: Lafayette schnuffelt in Sophias hübschem Zopf.

10. April: Auf dem Platz hat alles recht gut geklappt. Ich warte noch auf einen Kameramann, damit ich auch mal einen Überblick bekomme.

11. April: Nun ist aber genug mit Dressur. Ab ins Gelände. Rund 15 km, Trab und Galopp und trotzdem kaum geschwitzt, fast trocken unter dem Sattel zu Hause angekommen. Die Renegades sitzten auch wieder pferfekt nach der guten Hufpflege.

 

Lafayette ist jedes Mal im richtigen Galopp angesprungen und lässt sich einfach prima händeln. Sie ist trittsicher, guckt hin und geht an Gespenstern zumindest einigermaßen flüssig vorbei. Schon fast unheimlich, wie gut alles läuft!

 

Auf dem Hinweg hat sie der Harvester hinter dem Gebüsch fast zu Tode erschreckt (90 °-Haken!). Auf dem Rückweg hat sie ihn gelassen im Trab verfolgt. Wir haben dann lieber im Schritt Abstand gehalten, damit der uns beim Wenden nicht über den Haufen fährt. Gehört hat er uns bestimmt nicht! Aber ein Harvester wendet nicht, sondern der Fahrer wendet seinen Sitz und fährt dann einfach wieder vorwärts los.

 

12. April: Wieder eine flotte Runde (13 km). Levana ist frisch vorne weg galoppiert. Beide mit sicher sitzenden Hufschuhen zu meiner Freude.   Anfangs hatte ich das Gefühl, dass Lafayette müde ist. Vielleicht doch zu viel gemacht? Aber nach der  Hälfte der Strecke wachte sie auf und lief auch zügig vor Levana. Trotzdem: Im Zweifel für das junge Pferd. 2 Tage Pause.

Karfreitag, 14. Aril: Korrektur: 1 Tag Pause. Es gibt Filmchen. Dafür ist morgen dann wieder Pause, obwohl das Reiten so viel Spaß macht.

 

Heute vor einem Jahr hatte Lafayette das erste Mal einen Sattel auf!

 

Film hier: https://youtu.be/ot9HVrP-tiA

https://youtu.be/lTBorKRFc7Y

 

Der Stirnriemen wird demnächst wieder gerade angebracht (unwichtig). Irgenwann gibt es auch ein anderes Kopfstück!

Ostersonntag, 16.4.: Kleine Übungseinheit auf dem Platz, dann noch auf dem Dressurplatz mit Trab und Galopp. Bis Oktober kriegen wir das schon hin mit der Gelassenheit.

 

Aber dann: Landgraben! Hinter Choco steigt Lafayette mit Nase am Boden die steile Böschung hinunter (gefühlte 90°) und ganz flüssig ohne einen anderen Gedanken ins Wasser und läuft völlig selbstverständlich hinterher. So konzentriert und gelassen habe ich noch kein Pferd das erste Mal im Graben erlebt.

Es gibt keine Fotos: Handy im Wasser wäre  schlecht. Es hätte ja auch anders laufen können ... Daher nur 2 Beweisfotos von Wasserspritzern an  Brust und Oberschenkel.

Dienstag, Mittwoch wieder gymnastiziert. Donnerstag Pause.

Freitag, 21. April: Bei wieder schönem Frühlingswetter 13 km durchs Gelände galoppiert auf einem Teil der Forellenhof-Strecke. Lafayette schwitzt fast gar nicht, obwohl wir die Runde nach der Straße bis wieder zur Straße fast durchtraben/-galoppieren. Kondition ist gut, Kraft fehlt da schon eher.

 

Bild links: Wir hatten 2 Frostnächte mit kräftigem Wind. Alle Pferde schon fast im Sommerfell, nichts, was wärmt. Sobald die Sonne kommt, stehen sie so windgeschützt wie möglich mit der Breitseite zur Sonne und wärmen sich auf. Wenn dann der Sand angewärmt ist, entspannen sie im Liegen. Penthi als erste, nachdem Choco an ihr schnupperte und mit angelegten Ohren vertrieben wurde, ließ sich Lafayette nieder. Choco beschnüffelte auch sie und legte sich dann dazwischen.

Donnerstag, 27. April: Ein Meilenstein ist geschafft.

Morgens verluden wir problemlos Choco und gleich danach Lafayette. Nach dem 3. Anlauf hängte Peter den Riegel ein, sie probierte zweimal dagegen zu drücken und dann war es auch gut. Sie nimmt mir sogar ein Leckerli ab.  Auf der Fahrt standen beide mucksmäuschenstill. In der Heide gingen sie besonnen vom Hänger. Satteln, aufsitzen und los geht es. Handy vergessen,  keine Aufzeichnung, keine Fotos.

 

Mit Peter ist das Tempo immer hoch, aber Lafayette lernt so auch mal längere Tritte zu machen. Choco ist ein tolles Führpferd geworden: Tempo, Sicherheit, Kontrolle - alles sitzt. Nach einer guten Stunde waren wir zu  Hause, es müssen so 12 km gewesen sein. Lafayettes Hufe sind schon wieder so gewachsen, dass der rechte knapp in den Renegade passt. Natürlich dreht er im Galopp. Wir werden also Easy Boot Glove testen.

Bild links: Rückkehr aus der Heide. Nur 4 °C? Hat sich viel wärmer angefühlt, lag wohl am zügigen Reiten!

 

Sonntag, 30. April: Hufschuh-Desaster. Gestern hat Penthi einen verloren, den wir heute suchen. Gleich beim ersten Trab dreht schon wieder der rechte Renegade, also absteigen, Schuhe an der Bauchtasche befestigen und weiter. - Es zeigt sich: wir haben viel zu wenig Feld geübt. Inzwischen sind alle Felder verplastikt und genau dann, wenn Lafayette da lang soll, brist der Wind auf und die Planen schlagen Wellen. Seegang 5. Dazu noch Wasserwerfer, große Plastikrollen, Erntekiepen und was weiß ich noch! Obwohl wir die Runde von 11 km überwiegend im Schritt unter die Hufe brachten, ist Lafayette stärker geschwitzt als gestern nach der anstrengenden Reitstunde. Alles Aufregung. Dafür ist das Aufeinandertreffen mit fremden Pferden, das Überholen und Trennen von diesen überhaupt kein Problem.

 

Penthis Hufschuh lag am See, sozusagen "genau neben" den Nonnengänsen auf dem Wasser. Lafayette war alles andere als entspannt, aber wieder sehr kooperativ beim Aufsitzen.

 

Bei der Reitstunde waren die Zirkel sowohl im Trab als auch im Galopp auf beiden Händen rund. Wir arbeiten am Heben des Widerristes. Dann die Felder .... wann soll man da Pausen einschieben???

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