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CJP Championat der jungen Distanzpferde

Donnerstag, 12. Oktober: Vormittags verladen wir in erstaunlichen 30 Minuten und reisen nach Babenhausen. Keine 50 km ohne Stau, aber Lafayette erträgt es tapfer und frisst sogar Heu. Vor Ort bezieht sie ihre Box im Stallzelt und erscheint gar nicht so unglücklich als Boxenpferd, zumal man nach außen die Plane wegklappen kann. Um 18 h beginnen die Voruntersuchungen. Lafayette benimmt sich recht artig. Manchmal "stören" sie die Untersuchungen bei ihren aufmerksamen Beobachtungen des interessanten Umfeldes.

Die 1. Nacht in der Box verläuft störungsfrei.

 

Freitag, 13. Oktober: Lafayette ist auf den Tag genau 5 Jahre und 3 Monate. Sie darf gleich aus der Box ins Paddock. Es ist dicht an der Straße, aber wir haben ja ein nagelneues Stromgerät. Kaum bin ich neben dem Stallzelt, höre ich panisch meinen Namen rufen. Lafayette ist direkt durch den Zaun und mir hinterher. Unsere Nachbarn halten sie auf - Konsequenz: zur Sicherheit in die Box.

 

Schon früh zeige ich ihr an der Hand die Plätze, auf denen wir später reiten. Alles ist furchtbar aufregend, aber nicht erschreckend. Unsere Startzeit zur Dressur ist 10.15 h. Der Richter erscheint später, also 30 Minuten Verzug. - Egal: sobald ich auf dem Pferd sitze, ist Lafayette deutlich entspannter, als wenn ich nebenher laufe. Sie ist gut regulierbar. Dann sind wir an der Reihe mit der Dressuraufgabe. Erst muss noch das hannoversche  Reithalfter ab, es muss gar keiner dran sein. Die Logik der Kleidung und Zäumung dieser Prüfung werde ich auch nie verstehen ... Die Prüfung gelingt recht artig und etwas verhalten. Die Wertnote ist 5,9. Müssen wir also noch fleißig üben!

 

Kurz später sind die 5jährigen die ersten Gruppe in der Feldprüfung. Der große Platz und das flotte Tempo liegen Lafayette. Sie läuft wunderbar gleichmäßig und ist gut konzentriert. Zu meiner Überraschung schneiden wir mit 7,9 am besten ab. Der Richter hat in den richtigen Momenten hingesehen!

 

Und nun geht es los. Lafayette möche nicht in der Box bleiben. Sie zappelt umher, legt die Ohren flach an (immer ein sehr schlechtes Zeichen!), beißt in die Gitterstäbe und schwitzt stark. Im Paddock ist sie munter und interessiert sich für alles, was um sie vorgeht. Bei der Voruntersuchung für Samstag ist sie aber zufrieden. Viel Platz, viel Gras.

 

Peter beobachtet sie danach in der Box und entscheidet, dass sie im Paddockk übernachten wird und er sie bewacht. In der Box wird sie sich vermutlich verletzen. Die Nacht wird lang, kalt, laut und unruhig. Um 7 h finde ich Peter müde und Lafayette viel zu munter und unruhig vor. Für Peter gib es Früstücksbrötchen und heißen Kaffee. Lafayette hat keinen Hunger.

 

Samstag, 14. Oktober:

Am Waldrand spurten seit 6.30 h immer wieder die startenden Pferde vorbei. Zuviel für Lafayettes Nerven. Ich nehme sie an den Strick und laufe mit ihr. Um 9 h wird es eher schlimmer, die ersten Reiter beenden ihren 1. Loop auch wieder bei uns vorbei;  also Sattel drauf und zum Abreiteplatz. In Bewegung geht es, stillstehen geht gar nicht (Erinnerungen an  Penthi werden wach). Wir verlegen das Warmführen in den ruhigen Hof der Reitanlage. Auch da dauert es noch, bis die Trense am Pferd ist.

 

Das Aufsitzen ist gar kein Problem, sie bietet es aber von rechts an. Es fehlen noch die Gamaschen und die Hufschuhe, die ich aber innerlich längst abgehakt habe. Reiten auf dem Vorbereitungsplatz ist aber ganz angenehm.

 

Um 10.05 h starten wir mit den unserer 5jährigen-Gruppe. Vom 1. Trabtritt an habe ich ein gutes Gefühl und so bleibt es über die gesamte Strecke. Lafayette läuft gleichmäßig, fleißig und trotzdem vorsichtig ohne klemmig zu sein. Ich habe schon ein schlechtes Gewissen wegen der nackten Hinterhufe. Aber im Ziel und auch am nächsten Tag sehen die Beine glasklar aus und die Hufe sind überhaupt nicht abgenutzt, ebenso wie die geklebten Duplos.

 

In der Pause klappt das Absatteln und Vorstellen beim Tierarzt erstaunlich flüssig. Ihre Werte sind prima. Keine Spur von Anstrengung. Auch im Ziel und bei der Nachuntersuchung sieht es identisch aus. Sie könnte wirklich die Strecke nochmal laufen. Und das mit nur wenigen hundert Gramm Gurbe, etwas Gras, Heu und Wasser, denn nach dem Ritt hatte sie schon wieder keine Muße zum Ausruhen und Fressen! Wenn interessante Pferde am Paddock vorbei geführt werden, trabt sie federnd nach vorn und schaut sich um.

 

In dieser Nacht akzeptiert sie dann auch wieder die Box - zu unserer großen Erleichterung, denn keiner möchte noch eine Nacht draußen verbringen!

 

So, und nun zum Ergebnis: Wir belegen den 2. Platz! Genaue Aufschlüsselung gibt es erst später. Sowohl Schleife als auch Auswertung werden zugeschickt. Das CJP ist leider in dem internationalen Ritt mit über 150 Startern ganz schön untergegangen. Ach ja: es gab noch die übliche Plakette und eine schöne blaue Abschwitzdecke.

 

Sonntag, 15. Oktober:

Das Verladen gestaltete sich wieder dramatisch, aber mit Einsatz einiger Helfer, die Flatterband wie Cheerleader wedelten dann plötzlich in 5 Minuten. Mal abgesehen davon, dass Lafayette sich noch im Heunetz verhakte (die Kamera zeigte es) und wir im Stau mit gezücktem Taschenmesser nach hinten rannten, war die Rückfahrt genauso ätzend und lange wie die Hinfahrt.

 

Lafayette war überglücklich, ihre Familie wieder zu sehen, das muss ich sicher kaum erwähnen!

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Elisabeth Scheuerle (Sonntag, 22 Oktober 2017 18:18)

    Hallo Christiane, herzliche Glückwünsche zum 2.Platz .Habt Ihr beide gutgemacht :-). Weiterhin viel Erfolg und Durchhaltevermögen! Deine Beiträge sind sehr lebendig, klasse, freue mich auf Weiteres.
    LG Elisabeth