Championat der jungen Distanzpferde 2019

Dormagen 28. August bis 1. September 2019
Dormagen 28. August bis 1. September 2019

Gleich vorne weg: Ich freue mich über meinen 2. Platz beim Championat, obwohl ich den Sieg um 5 Minuten verpasst habe. Aber der Reihe nach. Es gab ja noch andere Anlässe zur Freude!

 

Schon am Donnerstag reisten wir nach Dormagen an, um Lafayette den Platz in Ruhe zu  zeigen. Sommerwetter, trockener Boden, Staub. Abends reiste meine  Top Trosserin Pauline mit ihrem Camping-Lieferwagen an.

 

Lafayette erinnerte sich genau an die Dressurplätze und konzentrierte sich recht gut.

Freitag. Vorbesprechung, wir sind in der 3. Gruppe 7jährige.

 

Auf der alten, frisch abgezogenen (aufgestaubten) Geländestrecke steht die Staubwolke meterhoch über dem Gelände. Wir sind zwischen zwei dunklen, aufgeregten Araberhengsten. Yette ist Ruhe und Konzentration in Person. Nichts lenkt sie ab, reagiert auf den Punkt.  Dadurch erscheint uns die Prüfung einfach. Alle 6 anderen Mitstreiterinnen schwitzen deutlich mehr oder sind sogar der Panik nahe.

Das Abreiten zur Rittigkeitsprüfung gelingt. Im Viereck bleibt sie ziemlich konzentriert. Am Schluss werden die Noten bekannt gegeben: Feldtest 9,0 und Dressur 7,4.

 

Zufrieden erwarten wir in unserem kleinen Camp die 2. A-Dressur und ahnen nicht, was auf  uns zu kommt! Ein Tierarzt nähert sich mit unserem gezogenen Los: eine Dopingprobe.

 

Ab zur Entnahmestelle. Yette pinkelt auch  nach 20 Minuten, aber leider zu wenig.  Beide Töpfchen müssen voll genug sein. Das heißt, weitere 10 Minuten warten und dann Blut ziehen. Das klappt auch gut. In der Dressur werden wir weiter nach hinten geschoben. Als ich am Abreiteplatz erscheine, beendet die letzte Reiterin die Aufgabe. Lange reiten wir nicht ab. Hätte auch nicht geholfen. Die Konzentration hat gelitten, auch meine. Ich verreite mich kurz. Im Galopp fällt sie aus. Ich beende trotzdem locker die Prüfung. Zum Glück ist das für  mich nur eine Übungsprüfung, eine 6,5, der 6. Platz und eine grüne Schleife.

 

 

Samstag

 

Der Start ist wegen der Hitze auf 6.30 h vorgezogen. Wir kommen ohne Buckelattacken auf dem Abreiteplatz an. Am Treppchen auf das Pferd schwingen und die größte Aufregung ist vorbei. Die Hengste machen "'nen Lauten", auch heute interessiert sich Yette nicht dafür. Einer der Hengste wird am Start vorgelassen, der andere ist hinten in unserer 4er Stutengruppe. Das Tempo  ist fleißig, aber ruhig und sehr gleichmäßig.

 

 

1. Runde 31 km 139 Minuten. Im Galopp in die Pause, kühlen, kühlen, kühlen, Sattelzeug weg und vorstellen. Fast wie im Vetcheck (52 bpm), 56 bpm. Alles A und 1 wie auch in allen weiteren Kontrollen. Yette frisst, trinkt, entspannt.  Meine Trosser arbeiten schnell und gekonnt.

2. Runde 24 km in 119 Minuten, selber Ablauf. Leider habe ich mich auf der spärlich markierten Kringelstrecke kurz verritten. Die Karte und meine Erinnerung an den Ritt im April retten mich. Es wäre sonst das Aus gewesen!

 

3. Runde 18 km in 78 Minuten. Wir haben viele EFR ReiterInnen mit Spaß überholt. Yette ist frisch, hat aber nicht gerade große Lust auf die letzte Runde. Ein weiterer Kringelkurs, der dicht am Camp vorbeiführt und wieder tief in den Wald von ihm weg. Yette versteht das nicht.

 

4. Runde 13 km  und wie erwartet, teilweise etwas zäh, aber viel im Galopp. Nach 65 Minuten galoppieren wir ins Ziel. Kurze Nachuntersuchung (Innerhalb von 30 Minuten), wir können nach 5 Minuten vorstellen.

Siegerehrung

 

Bei den 5 und 6jährigen sind noch genug übrig geblieben. Die 7jährigen Distanzpferde hatten 5 Ausfälle. Und nun erfahre ich, dass ich um 5 Punkte  = 5 Minuten den Sieg verpast habe. Dafür habe ich die mit Abstand besten Ergebnisse für Feldtest und Rittigkeit, Ein gezieltes Ausrechnen und angepasstes Taktieren während des Rittes ist nicht möglich, da man keine Übersicht über die Werte der Konkurrenten bekommt. Und auf-die-Tube-drücken kommt für mich einfach nicht in Frage.

 

Yette ist es egal, ob sie (k)eine Schleife oder  Schärpe verpasst bekommt. Da das ganze Wochenende, alle Teilprüfungen dermaßen gut gelaufen sind,  kommt die Platzierung nur nebensächlich bei mir an. Ich habe alles geschafft, was ich mir vorgenommen hatte und neben mir  steht ein sehr zufriedenes Pferd, mit dem ich morgen direkt wieder durchstarten kann.

 

Sonntag

 

Transportfreigabe und BC - Best Condition. Pauline trabt vor, Yette hopst nebenher und legt auch wieder die Ohren an. Sie lebt eben noch und schlappt nicht kommentarlos hinterher. Dann die Überraschung: Wir haben den begehrten Preis, der mehr Wert hat als der Sieg!

Yette lief die Prüfung mit komplettem Duplo Beschlag (orange), der 4 Wochen zuvor bei einem Lehrgang des Lehristituts Zanger - LTZ - von 2 Teilnehmern angebracht wurde.  Nach dem Abnehmen wird er ein zweites Mal verwendet werden können. - Ergänzung Ende September: wird doch zu den anderen ad-acta-Duplos gelegt, ist runtergelaufen. Die Hufe frisch bearbeitet sehen klasse aus.

 

Am  Sonntag machte Yette mir ein Abschlussgeschenk: Sie ging - zwar augenrollend und äußerst ungern - auf den Hänger und ließ direkt den Riegel schließen. Vermutlich weiß sie endlich, dass es auf diese Art schneller nach Hause geht!

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